wenn man im zug sitzt und angst kriegt vor dem gegenüber, dann wähnt man sich auf der strecke zürich-bern um sieben uhr morgens. klar, dass der typ sein revier verteidigen muss, als sein sitznachbar höflich fragt, ob er die armlehne runterklappen dürfe – so ausladend hat noch nie jemand die erlaubnis dazu erteilt, und das ist ja fast schon eine kür.
wenn man an der kasse zeuge wird, wie eine angestellte von ihrer vorgesetzten auf beleidigende weise dazu angehalten wird, bitte noch die schürze umzuhängen, nachdem sie schon darauf hingewiesen wurde, die bestellung falsch aufgenommen zu haben, dann befindet man sich bei starbucks – denn die chefin pflegt schliesslich kundennähe, indem sie die kunden für die beschriftung nach deren namen fragt.
und wenn sich zwischen diesen beiden episoden ein ganzer tag ereignet, an dem man sich am liebsten ein weilchen selbst verlassen würde, einfach, weil man sich gar nicht so viel zu sagen hat heute, ausser vielleicht "du kannst mich mal" beziehungsweise "ich mich selbst", dann ist es in ordnung, dass das tageslicht bescheiden ausfällt und die dunkelheit umso dominanter. dann ist es schön, über tote blätter zu schreiten und den zusammenstoss mit einem fahrradfahrer in letzter sekunde verhindert zu haben. bekanntlich könnte es schlimmer sein.